Illegaler Leerstand im Hochhaus Ruth: Droht jetzt Zwangsgeld?

Seit Fertigstellung im ersten Halbjahr 2023 stehen zahlreiche Wohnungen im Hochhaus Ruth im Wohnpark St. Marien leer. Jetzt hat das Bezirksamt Neukölln für 27 leerstehende Wohnungen Rückführungsanordnungen ausgesprochen und droht mit Zwangsgeld. Dazu erklärt Carla Aßmann, mietenpolitische Sprecherin der Linksfraktion Neukölln:

„Ich freue mich, dass das Bezirksamt jetzt endlich durchgreift. Wir haben bereits vor einem Jahr auf den illegalen Leerstand hingewiesen und das Bezirksamts zum Handeln aufgefordert. Doch lange Zeit ist nicht wirklich etwas passiert. Erst nachdem wir die Bezirksaufsicht eingeschaltet haben, kam Bewegung in die Sache. Meiner Kenntnis nach ist es das erste Mal, dass in Berlin illegaler Leerstand aufgrund zu hoher Angebotspreise geahndet wird.“

Aktuell stehen im Hochhaus 24 Dreizimmerwohnungen und 3 Vierzimmerwohnungen leer. Für die Kaltmiete verlangt die Eigentümerin je nach Wohnung zwischen 21 und 28 Euro pro Quadratmeter. Leisten kann sich eine durchschnittliche Dreizimmerwohnung im Hochhaus nur, wer über ein Einkommen von über 7500 Euro im Monat verfügt.

In der Beantwortung einer Anfrage der Linksfraktion erklärte das Bezirksamt zuletzt, dass die Eigentümerin keine geeigneten Vermittlungsbemühungen nachweisen konnte. Die Rückführungsanordnung mit Zwangsgeldandrohung erfolgte folgerichtig zum 30.9.2024.

Siehe auch: Bezirksamt verschleppt weiter: Immer noch 24 Wohnungen im Hochhaus Ruth leer