Kieztreffpunkt Morus 44 am Rollberg retten!

Ahmed Abed
Kinder, Jugend und Familie

Der Kieztreffpunkt Morus 44 am Rollberg ist gefährdet. Wir fragen nach, ob das Bezirksamt den Treffpunkt unterstützen wird.

1. Was kann das Bezirksamt gegen die Schließung des wichtigen Kieztreffpunkts am Rollberg tun, welcher bisher von der Morus 44 betrieben wurde?

2. Wird das Bezirksamt den Verein Morus 14 in Zukunft unterstützen, um die wichtigen Projekte im Rollbergkiez fortzusetzen?

MORUS 14 hat eine schwere, aber auch wohlüberlegte Entscheidung getroffen. Der Verein wird sich zum Ende 2018 von seinem Gemeinschaftshaus in der Morusstraße im Rollberg- viertel trennen. Das Haus wird dem Verein von der Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land zwar mietfrei überlassen, aber die Bewirtschaftungskosten übersteigen dennoch dau- erhaft die Erlöse aus der Vermietung und den durchgeführten Veranstaltungen.

Hintergrund für die Entscheidung war auch, dass die Grundidee, die Bewohnerinnen und Bewohner so zu aktivieren, dass der Betrieb des Gemeinschaftshauses bewohnergetragenläuft, nie so richtig funktioniert hat. „Alle haben sich einen solchen Treffpunkt gewünscht,aber kaum jemand war bereit, sich dort zu engagieren“ – so wird der Geschäftsführer in einer Neuköllner Lokalzeitung zitiert.

Das Bezirksamt kann nicht in die Verpflichtungen des Vereins eintreten. Unabhängig davon gehört es ohnehin zum Selbstverständnis des Vereins, ganz bewusst auf staatliche Unter- stützung verzichten zu wollen. Festzuhalten ist bei aller Betrübnis über die Aufgabe des Ge- meinschaftshauses aber auch, dass Morus 14 kein weiteres Beispiel für Verdrängung in Neu- kölln ist. Vielmehr handelt es sich um eine Entscheidung des Vereins, sich konzeptionell zu verändern. Wenngleich das Bezirksamt die Aufgabe des Gemeinschaftshauses für ausge- sprochen bedauerlich hält, so begrüßt es aber auch, dass der Verein angekündigt hat, seineKräfte sowohl auf die Fortführung der bereits laufenden Bildungsprojekte als auch auf die Entwicklung neuer Ideen für den Rollberg-Kiez zu konzentrieren. Der Verein bleibt dem Roll- bergviertel mit einem Büro in der Werbellinstraße 41, einem momentan zur Ausschreibung befindlichen neuen Geschäftsführer, einigen bezahlten Mitarbeitenden und vielen ehrenamt- lichen Unterstützerinnen und Unterstützern erhalten.

Neukölln ist ab Anfang nächsten Jahres zunächst um einen Treffpunkt ärmer, aber das Be- zirksamt ist in Bezug auf die Frage einer Nachnutzung vorsichtig optimistisch. Beim Bezirks- stadtrat für Jugend und Gesundheit liegt eine Anfrage eines freien Trägers zur Auslotung einer möglichen Betreiberschaft vor. Darüber hinaus haben sowohl mein Bezirksamtskollege Jochen Biedermann als auch ich bereits Gespräche mit der Stadt und Land über die Zukunft des Gemeinschaftshauses geführt. Konkrete Ergebnisse sind noch nicht erzielt worden, aber wir haben schon gewisse positive Signale, dass sich die Wohnungsbaugesellschaft eine dem Gemeinwohl dienende Lösung vorstellen kann.