Erinnerungstafel an Zwangsarbeiterlager in der Hufeisensiedlung

Thomas Licher
Rechtsextremismus

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird gebeten, in Absprache mit der Eigentümergemeinschaft der Onkel-Bräsig-Straße 6-8 mit einer Erinnerungstafel an das Zwangsarbeiterlager zu erinnern, das sich dort während des 2. Weltkrieges befand. Das Anbringen der Erinnerungstafel soll unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Belange an einem geeigneten Ort in unmittelbarer Nähe erfolgen.

Begründung: Millionen Menschen wurden während des zweiten Weltkrieges von den Nazis aus den besetzten Gebieten - vorwiegend aus Polen und der Sowjetunion - nach Deutschland verschleppt und mussten unter menschenunwürdigen Bedingungen in der Wirtschaft des dritten Reiches Sklavenarbeit leisten. Seit einiger Zeit haben rechte Kräfte in der Bundesrepublik Zulauf und versuchen die Geschichte umzudeuten. Damit dieser Teil der deutschen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät, wird die dauerhafte Erinnerung an die Zwangsarbeiterlager und das große Leid der Menschen immer wichtiger. Auch in Neukölln gab es eine Reihe von Zwangsarbeiterlagern, unter anderem in der Hufeisensiedlung. Das Bezirksamt kann bei einer dauerhaften Erinnerungstafel auf das Engagement der Anwohner*inneninitiative „Hufeisern gegen Rechts“ zurückgreifen. Die Initiative erinnert am 08. Mai 2021 mit einer Ausstellung „Zwangsarbeit in der Hufeisensiedlung – eine verdrängte Geschichte“ auf dem Platz vor der Hufeisentreppe an dieses Nazi-Verbrechen und enthüllt eine temporäre Gedenktafel am Standort des Zwangsarbeiterlagers Onkel-Bräsig-Str. 6-8.