Projekt „Anlauf und Registerstelle konfrontative Religionsbekundung“ - Mangelhafte Bestandsaufnahme und Gefährdung des Schulfriedens

Ahmed Abed
Bildung

Große Anfrage

Ich frage das Bezirksamt:

  1. Wie bewertet das Bezirksamt die Aussagekraft der sogenannten "Bestandsaufnahme Konfrontative Religionsbekundungen in Neukölln" vor dem Hintergrund, dass bei den sogenannten "qualitativen Befragungen" grundlegende wissenschaftliche Standards verletzt, weder die verwendeten Leitfäden noch die Auswahlkriterien der Gesprächspartner*innen transparent gemacht wurden sowie Datensätze aus verschiedenen Jahren (2019 und 2021) und verschiedenen vorgeblich wissenschaftlichen Befragungen in einen Topf geworfen wurden?
  2. Wie bewertet das Bezirksamt die Tatsache, dass in der sogenannten "Bestandsaufnahme Konfrontative Religionsbekundung in Neukölln" viele Problemlagen, Eindrücke und Situationen genannt wurden, die keinen Bezug zu Religion haben?
  3. Warum wurden während der dreimonatigen Bestandsaufnahme des Projekts kein einziges Elternteil, keine Schüler*innen und keine einzige Moschee einbezogen, auch um die Stigmatisierung von muslimischen Jugendlichen und Eltern zu verhindern?
  4. Ist dem Bezirksamt bekannt, dass der Leiter des Vereins Demokratie und Vielfalt e.V. bereits im Februar 2021 forderte, dass es das Projekt brauche, weil damit die vermeintliche Gefährdung des Schulfriedens durch das Kopftuch für muslimische Lehrer*innen (Neutralitätsgesetz) belegbar würde?
  5. Werden sich die Zählgemeinschaft aus SPD und Grünen trotz knapper Finanzen, einer grundlegend unwissenschaftlichen Bestandsaufnahme und bereits bestehender Hilfsstrukturen weiter für das Projekt einsetzen?

Die Beantwortung der Anfrage ist auf der Seite der BVV Neukölln dokumentiert.