Der Karstadt-Konzern nimmt einen Staatskredit in Anspruch

Marlis Fuhrmann

Ist Signa wirtschaftlich am Ende oder "to big to fail"?

Spätestens mit dem Staatskredit geht die Zukunft des Kaufhausgeschäftes uns alle an. Wer Sicherheit will, muss Einmischung dulden.

Wir brauchen eine unabhängige Kommission zur Erarbeitung eines tragfähigen Geschäftskonzeptes für die Zeit nach Corona. Denn ein Kaufhaus ist eine Ankerimmobilie, dient der Stabilität der Innenstädte und ist laut verdi systemrelevant.

Für die Berliner Standorte wie den am Hermannplatz bedeutet dies:

Die unangemessenen Vorfestlegungen im Letter of Intent zugunsten des Investors sind bezüglich Hochhausplanung und Zeitdruck in Frage zu stellen. Stattdessen sind die Auswirkungen der Pandemie auf Kaufhäuser, Filialisten, inhabergeführte Geschäfte und den Online-Handel zu berücksichtigen und die Anforderungen an eine funktionierende Stadt neu zu formulieren.

Notwendig sind breite ergebnisoffene Beteiligungsverfahren mit einer Bürgerbeteiligung nach den Berliner Leitlinien. Und die können zum Ergebnis kommen, dass der Abriss  eines bestehenden Kaufhauses und der Ersatz durch ein Büro- und Hotelhochhaus weder städtebaulich wünschenswert noch ökonomisch vertretbar wäre.