Gedenken an Michael Anker

Michael Anker war ein politischer Mensch - Schülervertreter, Sozialist, Initiativenmitglied, Mandats- und Funktionsträger. Geboren wurde er in Neukölln und blieb hier wohnen. Beruflich Mitarbeiter der S-Bahn, dort gewerkschaftlich engagiert und gegen den Personalabbau in den 70er Jahren gestreikt. In der linken Bewegung eine „Lehrzeit“ in Sachen Sanierung statt Abriß von Altbauquartieren in Charlottenburg absolviert.

In Neukölln hatte Anker 1990 den Bezirksverband der PDS mitgegründet und saß im Vorstand. Er war deren Bezirksverordneter von 1999 bis 2006 mit den Ausschüssen Verwaltung/Gleichstellung (Vorsitz), Bildung/Schule/Kultur, Eingaben/Beschwerden sowie Hochbau/Bebauungspläne und später noch Bürgerdeputierter sowie im Milieuschutzbeirat.

Anker gehörte zu den Mitbegründern des Mietenbündnisses Neukölln, wo er den Einwohnerantrag zur Einführung von Milieuschutzgebieten in Neukölln maßgeblich - und erfolgreich - vertreten hat. Und er war im Quartiersrat Richardplatz-Süd aktiv -  die meiste Zeit als dessen Sprecher.

Der Landesschiedskommission der Berliner Landespartei DIE LINKE gehörte er wiederholt als Mitglied an.

Er konnte Stellung beziehen, schlichten und Grenzen setzen. Und auch noch photographieren.

Die ihn kennen werden ihn vermissen - mir persönlich ist er mit einem tiefen Wohlwollen begegnet. Eine Krebserkrankung hatte er überwunden, die 2. fast und dann doch nicht. Jetzt müssen wir ohne ihn auskommen und nehmen Abschied am 20. Oktober um 12.30 Uhr am Richardplatz bei Schöne.

Marlis Fuhrmann
Stellvertr.  Vorsitzende
Fraktion DIE LINKE in der BVV-Neukölln