Jugend in Not - Bezirksamt Neukölln muss mehr ausbilden

In der Corona-Krise bilden immer weniger Betriebe aus. Das hat dramatische Folgen für die Schüler*innen, die 2021 die Schule verlassen werden. Bereits im letzten Jahr gab es deutlich zu wenig Ausbildungsplätze in Berlin. Dieser Trend dürfte sich dieses Jahr noch weiter verschärfen. Zu den im letzten Jahr ohne Ausbildung Gebliebenen werden voraussichtlich in diesem Jahr viele junge Erwachsene hinzukommen.

Die Industrie- und Handelskammer Berlin geht von einem Rückgang von 13 Prozent bei den Ausbildungsplätzen aus. Besonders stark ist der Rückgang in der Gastronomie und Hotellerie. Deshalb sind Land und Bezirke gefordert, zusätzliche Ausbildungsplätze anzubieten und einem zu erwartenden Facharbeitermangel entgegenzuwirken. Das Land Berlin kommt dem nach und bildet beispielsweise in einem Ausbildungshotel kurzerhand selbst Fachkräfte für die Hotel- und Gastronomiebranche aus.

Auch in den Berliner Bezirken wird in unterschiedlichen Berufen ausgebildet. DIE LINKE in der BVV Neukölln hatte beantragt, dass das Bezirksamt prüfen soll, ob die Ausbildungskapazitäten wegen der schwierigen Lage der Jugendlichen ausgeweitet und im Herbst zusätzliche Ausbildungsplätze angeboten werden könnten. Obwohl es sich nur um einen Prüfauftrag handelt, haben sich die Zählgemeinschaftsparteien SPD und Grüne mit ihrer Mehrheit dem Antrag verweigert und zusammen mit der AfD dieses sinnvolle Vorhaben abgelehnt. Für den Antrag der LINKEN stimmten die Bezirksverordneten von CDU und FDP.

Es ist sehr bedauerlich, das die VertreterInnen der Zählgemeinschaft - scheinbar wegen des anstehenden Wahlkampfes - sich dem Ziel der Ausweitung der Ausbildungskapazitäten widersetzten und den Antrag 1961/XX in der BVV-Sitzung am 03.03.2021 abgelehnt haben.