„Wachschutz-Patrouille“ in der Helene-Nathan-Bibliothek

Wenn am Montag, 02.03.2015, die Helene-Nathan-Bibliothek um 12 Uhr öffnet, dann werden dort Mitarbeiter einer privaten Wachschutzfirma „patrouillieren“. Zunächst für drei Monate. DIE LINKE fordert stattdessen nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen für BesucherInnen und MitarbeiterInnen der Neuköllner Stadtbibliothek.

Die Neuköllner Stadtbibliothek befindet sich im 6. und 7. Stock des Einkaufszentrum "Neukölln Arcaden" in der Karl-Marx-Straße. In den letzten Monaten hatte es wegen der intensiven Nutzung durch Schüler, Studierende und weitere Neuköllner Leserinnen und Leser negative Schlagzeilen über die Bibliothek gegeben. Dem Neuköllner Bezirksamt fiel dazu nichts besseres ein, als wie an Neuköllner Schulen wieder einen Wachschutz einzurichten.  Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln,Thomas Licher: „Mit dem Wachschutz wird keines der Probleme in der Stadtbibliothek dauerhaft gelöst. Den LeserInnen und MitarbeiterInnen der Helene-Nathan-Bibliothek muss statt dessen nachhaltig geholfen werden. Die unbesetzten Stellen sind schnellstmöglich zu besetzen. Die Bibliothek muss wegen der 1.500 bis 2.000 NutzerInnen dringend erweitert werden.“ Weitere Arbeitsplätze für SchülerInnen seien einzurichten, auch an den umliegenden Schulen. „Wenn man eine Bibliothek in einem Einkaufszentrum einrichtet, braucht man sich nicht zu wundern, dass viele Menschen kommen. Grade für Jugendliche gibt es in Nord-Neukölln viel zu wenig Freizeiteinrichtungen. Deshalb halten sie sich im Einkaufszentrum und in der Bibliothek auf“, so Thomas Licher weiter.  In der Februar-Sitzung der BVV (25.02.2015) hatte DIE LINKE das Bezirksamt nach der Ausstattung der Bibliothek gefragt. Die Linksfraktion beantragte die Erweiterung der Bibliotheksfläche und forderte die Einrichtung einer Jugendfreizeiteinrichtung im Bereich Karl-Marx-Straße/Flughafenstraße. Die SPD/CDU-Mehrheit in der BVV Neukölln zeigte an einer konstruktiven Verbesserung der Situation in der Helene-Nathan-Bibliothek kein Interesse und lehnte die Anträge sofort ab, ohne Überweisung in den zuständigen BVV-Ausschuss.